Sonntag, 2. Oktober 2011

Sterbebegleitung

Wenn ich über das Sterben rede oder schreibe, fühlen sich viele unangenehm berührt, lehnen dies ab oder klinken sich aus. Das in unserer Kultur aus dem Bewusstsein verdrängte Sterben ist jedoch Teil des Lebens und wird letztlich zum alles beherrschenden Thema des Daseins. Ich beginne hier eine neue Beitragsreihe mit Informationen über das Sterben und insbesondere über die Angst vor dem Sterben mit dem Titel: '. . .  tierisch Angst vor dem Tod'

Vielen ist der Unterschied zwischen Sterbebegleitung und Sterbehilfe nicht bekannt. Erstere will sterbende Menschen bei diesem schwierigen letzten Weg unterstützen, und Wegbegleiter im Leben und im Sterben sein, solange dies hilfreich ist. Sterbehilfe will aktiv oder passiv helfen, dem Leben in auswegloser Situation ein Ende zu setzen.

Unabhängig von der kirchlich gebundenen sakramentalen Begleitung ist die Sterbebegleitung eine persönliche Anteilnahme und hilfreiche Unterstützung in allen Fragen des letzten Lebensweges. In Gesprächen und Wegleitungen werden die eigenen materiellen, psychologischen und spirituellen Erfahrungen weitergegeben, soweit sie den Wünschen und seelischen Erfordernissen des Menschen auf dem letzten Gang dienlich sein können.

Weil unsere Kultur sowohl in kirchlich-sakralen, als auch in psychisch-menschlichen Bereichen über keine eigene Sterbekultur verfügt, umfasst die Ausbildung zur Sterbebegleitung ein Miteinbeziehen der Traditionen anderer Kulturen, die in dieser Beziehung vorbildliche Wegleitungen bereits ausgestaltet haben. Dies betrifft insbesondere die tibetisch-buddhistische Kultur des mitfühlenden Begleitens über den Tod hinaus.

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