Montag, 3. Oktober 2011

Sterben? Und was kommt danach?

Das Leben hat zwei Seiten. Es gibt ja nach dem Sterben nicht nur ein Danach, sondern vor der Geburt auch ein Davor. Wir wollen mal schauen, was es da für Erfahrungstatsachen gibt. Stellen wir uns doch mal die Frage, was wir von den Kindern oder uns selbst als Kind von diesem Davor erfahren können. Es kann immer wieder beobachtet werden, dass Kinder über erstaunliche Fähigkeiten verfügen, die ihnen niemand beigebracht hat. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass sie diese Fähigkeiten aus einer früheren Existenz mitgebracht haben.

Bei meinem jüngsten Sohn war es so, dass er bis etwa ins 11. Lebensjahr ein drolliger Knirps war, zu jedem Schnickschnack aufgelegt. Er lernte sich selbst das Panflöte-spielen und führte uns sein Können eindrücklich vor. Von seinem 12. Lebensjahr an war er und ist auch heute in seinem 30. Lebensjahr, mehr denn je ein ernsthafter Mensch und weiss von seinen kindhaften Fähigkeiten nichts mehr.

Was sagt dies aus? Wir haben in unseren frühen Lebensjahren, bei einem mehr, bei anderen weniger, Fähigkeiten aus einem vergangenen Leben, die uns noch anhaften und sich oft zugunsten unseres jetzigen Lebensplanes markant verändern.

Im tibetischen Buddhismus beschreibt das Tibetanische Totenbuch (ISBN 3-530-88001-9) sehr eindrücklich, wie die Zeit zwischen dem Sterben und einer neuen Geburt vonstatten geht. Es ist zwar in unserer Denkweise schwer zu verstehen, dass es Kulturen gibt, deren Menschen über ein sogenannten avatarisches Bewusstsein verfügen, das nach dem Sterben nicht ins Unbewusste verdrängt, sondern bewusst erfahren wird.

Seit C.G.Jung haben auch wir Kenntnisse von den Verdrängungsprozessen, die unter bevorzugten Umständen ans Licht des Bewusstseins gehoben werden können. Es schadet also garnichts, demutsvoll anzuerkennen, dass es Kulturen gibt, die hier einen grösseren Durchblick haben als wir in unserer westlich-materiellen Kultur erzogenen Menschen. Aber es braucht eine emotionale Übersetzung vom Weltbild der Gottheiten im Tibetischen Buddhismus zu unseren vom Einen göttlichen Schöpfer geprägten abrahamitischen Religionen bzw. zu einem von der Wissenschaft geförderten Atheismus, der ja auch ein Glaube ist.

In einem zeitgemässen Weltbild können wir also davon ausgehen, dass es wiederholte Erdenleben gibt, die nach bestimmten Gesetzmässigkeiten ablaufen, die ja nur Schicksalsgesetze sein können. Und solche Gesetze sind als selbst verursachtes Schicksal zu verstehen. Jeder von uns Menschen verursacht sein Schicksal selbst und hat es in der Hand, hier und jetzt sein Schicksal zu bestimmen und anderen Menschen zu helfen, dass sie ihr Schicksal meistern können. Der heute grassierende Egoismus und die Gier sind genau das Gegenteil von Mitmenschlichkeit und haben schwerwiegende Schicksalsfolgen für die Menschen, die dafür verantwortlich sind. Diejenigen aber, die in mitmenschlicher Liebe leben, müssen ihr eigenes Schicksal nicht fürchten und keine Angst vor dem Sterben haben. Sie haben ja gut vorgesorgt.

Jeder Einzelne sollte also gut vorsorgen für das Leben nach dem Leben

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