Dienstag, 13. März 2012

Sterbehilfe bei unheilbarer Krankheit

Ich nehme Stellung zur Frage von Jürgen Damian zu Sterbehilfe bei unheilbarer Krankheit und zur Erlösung von unerträglichen Qualen:

Es ist auseinander zu halten, dass es eine Sterbebegleitung als hilfreiche Anteilnahme auf dem Wege zum Sterben und andererseits eine Sterbehilfe gibt, die eine Hilfe zur Selbsttötung ist.
Ich erinnere mich an einen Fall aus meiner eigenen Kindheit, als ich etwa 8 Jahre alt war. Auf der Heimkehr von einem Badenachmittag an der Werse in Angelmodde bei Münster kam ich an einer Hecke vorbei, als ich laute herzzerreissende Schmerzenslaute eines Tieres hörte. Ich ging dem nach und entdeckte ein Kaninchen, das in einer Drahtschlinge gefangen, sich von dieser zu befreien suchte und über und über blutverströmt seinen Todeskampf kämpfte.
Mir war klar, ich konnte dem Tier nicht helfen, weil es mich als seinen Feind erkannte. Aber der Todeskampf war so grässlich, dass ich es von seinen Qualen zu erlösen suchte. Ich musste das Tier töten.

Es geht hier um das Erlösen eines Wesens von seinen kreatürlichen Qualen. Das ist die Parallele zur Erlösung eines Menschen von seinen Qualen wie im Falle von Timo Konietzka. Eine solche Parallele sehe ich allerdings nicht bei einem Menschen, der, wie im Falle von Gunther Sachs, aus Bedenken vor einer möglichen oder wahrscheinlichen Demenz den Freitod gewählt hat.

Frage von Jürgen Damian auf facebook

Ihr Lieben. Gestern hat die Bundesliga-Legende Timo Konietzka in der Schweiz eine Form der aktiven Sterbehilfe in Anspruch genommen. "Um von meinen Qualen erlöst zu werden", schrieb er selbst in seiner Todesanzeige. D.h. die Sterbehilfeorganisation EXIT hat ihm, der an unheilbarem Gallenkrebs litt, bei der Selbsttötung... geholfen. Man stellte ihm einen Giftcocktail bereit, den er dann selbst zu sich nahm. Timo Konietzka wurde 73 Jahre alt. Was denkt ihr über diese Form der Sterbehilfe? Sollte sie in Deutschland auch legalisiert werden? Ist sie ethisch vertretbar? Könntet ihr euch sogar vorstellen, unter bestimmten und extremen Bedingungen, selbst Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen? Eure Meinung würde mich sehr interessieren. Hier auf FB und auch heute Nacht in der Sendung.
Euer Domian.

Freitag, 7. Oktober 2011

Sind Verstorbene wirklich tot?

Dass Tote plötzlich wieder aufwachen, weil der festgestellte Tod nur ein Scheintod war, ist unzählige Male berichtet worden. Ein spektakulärer Fall ereignete sich vor einiger Zeit in Sanchez in der Dom.Rep.

1. Fall:
Bericht eines Augenzeugen: Der  'Tote' erhob sich während der Beerdigung plötzlich aus dem Sarg und lief schreiend davon  -  die Anwesenden auch.

2. Fall:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/article/625754/stundenlang-scheintot-franzoesische-patientin-wacht-ploetzlich.html
BORDEAUX (eb). 14 Stunden, nachdem sie für tot erklärt worden war, wachte eine Krebspatientin wieder auf. Ihre ersten Worte: "Ach, was geht es mir gut. Ich habe wundervoll geschlafen."
Stundenlang scheintod: Französische Patientin wacht plötzlich wieder auf
Glück und Schock zugleich für die Angehörigen: Eine Krebspatientin in Frankreich ist 14 Stunden nach der offiziellen Todesfestellung wieder aufgewacht.
© Instantly / fotolia.com


Die 60-jährige Lydia P. war am Montag vergangener Woche zu einer Chemotherapie in eine Klinik in Bordeaux gegangen. Doch kurz nachdem sie die Tabletten eingenommen hatte und die Infusion angestellt worden war, lief sie blau an, fiel ins Koma und wurde kurz später für tot erklärt. Das berichtete der britische "Daily Telegraph".
Einer ihrer drei Söhne erzählte dem Korrespondenten der Zeitung: "Uns wurde gesagt, dass sie gestorben sei." Die Angehörigen wurden gefragt, ob die Beatmungsmaschine abgeschaltet werden sollte. Doch die Söhne konnten sich zunächst nicht dazu durchringen, dafür ihr Einverständnis zu geben.
Die Patientin wurde deshalb in einen anderen Teil der Klinik verlegt. Und dann, 14 Stunden nachdem sie für tot erklärt worden war, wachte die Frau plötzlich auf und sagte zu ihrem fassungslosen Sohn Sébastien: "Ach, was geht es mir gut. Ich habe wundervoll geschlafen."


3. Fall: Bericht im Almystery-Forum: http://www.allmystery.de/themen/mg5093-17
Was passiert im Sarg? 10.11.2008 um 01:28

Zitat:
'Was ich persönlich schlimm fände,wäre folgendes:
Alle denken,du bist tot und bestatten dich. Gerade,als der Sarg begraben wurde,wachst du erschrocken auf. Mitten im Sarg. Mitten in der Dunkelheit. Und jetzt bemerkst du erst,dass du scheintot warst.
Luftmangel.
Platzangst.
Niemand hört dich schreien.
Ja,ich muss gestehen,dieser Gedanke lässt mich manchmal nicht los.'

Als ich 14 Jahre alt war, sprachen meine Eltern über einen Fall, wo ein Verstorbener umgebettet wurde und man dabei feststellte, dass er einen Todeskampf im Sarg gehabt hatte. Der Verstorbene war nach 3 Tagen noch scheintod beerdigt worden.
Wir müssen uns doch fragen, wie oft so etwas denn passiert und ob einem das selbst auch passieren kann.
Erst wenn die Leichenstarre (nach etwa 4-6 Stunden) eingetreten ist, kann dies als ein sicheres Zeichen des Todes genommen werden. Nur der Augentest und der Halsschlagadertest reichen da bei weitem nicht aus.

Jeder von uns muss unbedingt jemanden haben, der diesen Leichenstarretest vornimmt und der geht so:
Du nimmst nach mindestens 6-8 Stunden nach dem 'festgestellten' Tode einen Finger der gefalteten Hände und versuchst ihn anzuheben. lässt er sich dann noch anheben, ist dieser Mensch nicht tot und muss reanimiert werden. Auf keinen Fall darf solch ein scheintoter Mensch bestattet werden.

Diese Schlussfolgerungen sind absolut notwendig und sollten von den Angehörigen beherzigt werden

Montag, 3. Oktober 2011

Sterben? Und was kommt danach?

Das Leben hat zwei Seiten. Es gibt ja nach dem Sterben nicht nur ein Danach, sondern vor der Geburt auch ein Davor. Wir wollen mal schauen, was es da für Erfahrungstatsachen gibt. Stellen wir uns doch mal die Frage, was wir von den Kindern oder uns selbst als Kind von diesem Davor erfahren können. Es kann immer wieder beobachtet werden, dass Kinder über erstaunliche Fähigkeiten verfügen, die ihnen niemand beigebracht hat. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass sie diese Fähigkeiten aus einer früheren Existenz mitgebracht haben.

Bei meinem jüngsten Sohn war es so, dass er bis etwa ins 11. Lebensjahr ein drolliger Knirps war, zu jedem Schnickschnack aufgelegt. Er lernte sich selbst das Panflöte-spielen und führte uns sein Können eindrücklich vor. Von seinem 12. Lebensjahr an war er und ist auch heute in seinem 30. Lebensjahr, mehr denn je ein ernsthafter Mensch und weiss von seinen kindhaften Fähigkeiten nichts mehr.

Was sagt dies aus? Wir haben in unseren frühen Lebensjahren, bei einem mehr, bei anderen weniger, Fähigkeiten aus einem vergangenen Leben, die uns noch anhaften und sich oft zugunsten unseres jetzigen Lebensplanes markant verändern.

Im tibetischen Buddhismus beschreibt das Tibetanische Totenbuch (ISBN 3-530-88001-9) sehr eindrücklich, wie die Zeit zwischen dem Sterben und einer neuen Geburt vonstatten geht. Es ist zwar in unserer Denkweise schwer zu verstehen, dass es Kulturen gibt, deren Menschen über ein sogenannten avatarisches Bewusstsein verfügen, das nach dem Sterben nicht ins Unbewusste verdrängt, sondern bewusst erfahren wird.

Seit C.G.Jung haben auch wir Kenntnisse von den Verdrängungsprozessen, die unter bevorzugten Umständen ans Licht des Bewusstseins gehoben werden können. Es schadet also garnichts, demutsvoll anzuerkennen, dass es Kulturen gibt, die hier einen grösseren Durchblick haben als wir in unserer westlich-materiellen Kultur erzogenen Menschen. Aber es braucht eine emotionale Übersetzung vom Weltbild der Gottheiten im Tibetischen Buddhismus zu unseren vom Einen göttlichen Schöpfer geprägten abrahamitischen Religionen bzw. zu einem von der Wissenschaft geförderten Atheismus, der ja auch ein Glaube ist.

In einem zeitgemässen Weltbild können wir also davon ausgehen, dass es wiederholte Erdenleben gibt, die nach bestimmten Gesetzmässigkeiten ablaufen, die ja nur Schicksalsgesetze sein können. Und solche Gesetze sind als selbst verursachtes Schicksal zu verstehen. Jeder von uns Menschen verursacht sein Schicksal selbst und hat es in der Hand, hier und jetzt sein Schicksal zu bestimmen und anderen Menschen zu helfen, dass sie ihr Schicksal meistern können. Der heute grassierende Egoismus und die Gier sind genau das Gegenteil von Mitmenschlichkeit und haben schwerwiegende Schicksalsfolgen für die Menschen, die dafür verantwortlich sind. Diejenigen aber, die in mitmenschlicher Liebe leben, müssen ihr eigenes Schicksal nicht fürchten und keine Angst vor dem Sterben haben. Sie haben ja gut vorgesorgt.

Jeder Einzelne sollte also gut vorsorgen für das Leben nach dem Leben

Sonntag, 2. Oktober 2011

Sterbebegleitung

Wenn ich über das Sterben rede oder schreibe, fühlen sich viele unangenehm berührt, lehnen dies ab oder klinken sich aus. Das in unserer Kultur aus dem Bewusstsein verdrängte Sterben ist jedoch Teil des Lebens und wird letztlich zum alles beherrschenden Thema des Daseins. Ich beginne hier eine neue Beitragsreihe mit Informationen über das Sterben und insbesondere über die Angst vor dem Sterben mit dem Titel: '. . .  tierisch Angst vor dem Tod'

Vielen ist der Unterschied zwischen Sterbebegleitung und Sterbehilfe nicht bekannt. Erstere will sterbende Menschen bei diesem schwierigen letzten Weg unterstützen, und Wegbegleiter im Leben und im Sterben sein, solange dies hilfreich ist. Sterbehilfe will aktiv oder passiv helfen, dem Leben in auswegloser Situation ein Ende zu setzen.

Unabhängig von der kirchlich gebundenen sakramentalen Begleitung ist die Sterbebegleitung eine persönliche Anteilnahme und hilfreiche Unterstützung in allen Fragen des letzten Lebensweges. In Gesprächen und Wegleitungen werden die eigenen materiellen, psychologischen und spirituellen Erfahrungen weitergegeben, soweit sie den Wünschen und seelischen Erfordernissen des Menschen auf dem letzten Gang dienlich sein können.

Weil unsere Kultur sowohl in kirchlich-sakralen, als auch in psychisch-menschlichen Bereichen über keine eigene Sterbekultur verfügt, umfasst die Ausbildung zur Sterbebegleitung ein Miteinbeziehen der Traditionen anderer Kulturen, die in dieser Beziehung vorbildliche Wegleitungen bereits ausgestaltet haben. Dies betrifft insbesondere die tibetisch-buddhistische Kultur des mitfühlenden Begleitens über den Tod hinaus.

. . . die eigene Wahrheit leben

Für jeden Menschen ist es von existenzieller Bedeutung, ein möglichst fest gefügtes eigenes oder übernommenes Weltbild zu haben, dieses als sicher anzuerkennen und nach diesem zu leben. Zudem sollte jeder Mensch wissen, was seine Lebensaufgabe ist und warum er hier auf Erden ist. 

Erkenne dich selbst
höchste Forderung unserer abendländischen Kultur (Sokrates nach dem Orakel von Delphi)

Sich selbst zu erkennen bedeutet, seine eigene Identität innerhalb dieses Weltbildes und mit der eigenen Lebensaufgabe gefunden zu haben. Diese Identität ist die eigene Wahrheit. Wenn der Mensch sich anschickt, diese Erde zu verlassen, ist diese eigene Wahrheit höchst zufriedenstellend.


Hans Joachim Badzong
Lebensberater und Sterbebegleiter
 Für uns westliche Menschen ist es etwas vom Schlimmsten, dieses Leben hier zu verlieren und sterben zu müssen. Schon der Gedanke daran wird verdrängt, wobei Verdrängung genau das ist, was die Angst schürt.

Hans Joachim hat gelernt, den Menschen diese Angst zu nehmen. Sterbebegleitung beginnt als Lebensberatung mit dem Anliegen, das Leben nach dem Sterben als einen Teil der eigenen Existenz zu akzeptieren. Genau so, wie wir uns hier auf eine Reise vorbereiten, so können wir uns auch auf die Jenseitsreise vorbereiten und Vorkehrungen treffen, die den Übergang weniger schmerzvoll für uns selbst und für unsere Angehörigen werden lassen

Der  Verstorbene weiss erst garnicht, dass er gestorben ist und wähnt sich, wie im Traumerleben, noch unter den Lebenden, mit all seinen Empfindungen, Lust und Leid, Freude und Schmerz. Nach einer Übergangszeit werden sich die Bedürfnisse und Wünsche, Triebe und Begierden des Astralleibes melden, genau so, wie sie es vor dem Ableben auch getan haben. 

Es gilt der Satz:    Wie gelebt, so gestorben

Freitag, 30. September 2011

horror vakui, die Angst vor der Leere

Jeder von uns Menschen wird sterben, niemand ist ausgenommen. Und je mehr Sicherheit der etablierte Mensch in dieser materiellen Welt gewinnt, umso grösser wird die Angst vor der Leere des Todes, wenn alles vergeht, was dem Menschen hier auf Erden lieb und wert geworden ist. Die Wissenschaft versagt total, wenn es um Fragen von Leben und Tod geht. Wie können wir an der Schwelle des Todes Sicherheit und Zuversicht haben, wenn alle Stricke reissen?

Religionen mit Weltbildern aus der Vergangenheit geben den Menschen heute nur noch begrenzt den inneren Halt, den sie brauchen, um im Tode bestehen zu können. Es braucht ganz dringend ein neues Weltbild, das nicht mehr an religiösen Dogmen festhält und den Erkenntnissen der Wissenschaft standhält.

Die Frage, die sich zudem jeder Mensch stellen sollte ist, ob es für ihn ganz persönlich einen festen Halt gibt, der ihn unabhängig von wohlfeilen Sprüchen und oberflächlichem gutgemeinten Zuspruch einen unverbrüchlichen festen Halt und vertrauensvolle Zuversicht vermitteln kann. In diesem Blog wollen wir schauen, welche eigenen Erfahrungen wir machen können, um aus der Leere des Todes zu einer abgesicherten Wegleitung zu finden.

Wir wollen uns die Wahrheit des Sterbens bewusst machen und uns mit einer Kultur des Sterbens auf der Basis der tibetischen Tradition befassen. Wir wollen uns in diesem Blog die eigene Lebensaufgabe bewusst machen, die jeder Mensch mitbekommen hat und deren letzter Akt zur Erfüllung mit seiner Reise ins Licht führt.